Ein ebenso einfaches wir wirkungsvolles Instrument zur Absicherung von Ausfällen von Exchange-Servern in Unternehmen bietet Google in seinem neuen Service namens Message Continuity. Der Google-Dienst übernimmt nämlich nahtlos, sobald ein Exchange-Server ausfällt.
Bei einem Ausfall meldet sich der Mitarbeiter an die Googlemail-Weboberfläche an und hat dort seinen gesamten E-Mail-Verkehr zur Verfügung. Alle Operationen, die er dort ausführt, werden später automatisch mit dem Exchange-Server synchronisiert, sobald dieser wieder erreichbar ist. Bis auf den Wechsel aus der Outlook-Oberfläche zum Web-Interface hat ein Ausfall des Exchange-Servers also quasi keine Auswirkungen auf die Arbeit des Mitarbeiters.
Technisch betrachtet schaltet Google seinen Postini-Service vor den Exchange-Server und schickt eingehende E-Mails sowohl an dem Exchange-Server als auch an die jeweiligen Googlemail-Postfächer der Unternehmensmitarbeiter. Zudem wird regelmäßig zwischen Exchange-Server und Googlemail-Postfächern synchronisiert, sodass beide Dienste auf dem aktuellen Stand sind. Der Google-Service läuft ungenutzt im Hintergrund, bis der Exchange-Server ausfällt und übernimmt dann dessen Funktion, bis Exchange wieder online ist.
Was für kleinere Unternehmen und deren Mitarbeiter eine sehr kostengünstige Methode ist, um sich gegen Exchange-Ausfälle zu wappnen – die Rede ich von Kosten ab 8 Euro pro User pro Jahr – könnte sich für Google aber auch zu einem großen, strategischen Projekt entwickeln. Denn bislang ist Google nicht sehr erfolgreich im Abwerben von Microsoft-Exchange-Kunden hin zu seinen eigenen Cloud-E-Mail-Diensten. Doch ein Unternehmen, das Message Continuity von Google nutzt, hat die Migration eigentlich schon weitgehend vollzogen, der finale Schritt hin zu Google ist dann nur noch ein kleiner.
Mehr Infos: Handelsblatt, Golem.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen